Friedensbeitrag

Neulich beim Einkaufen war im Laden ein älteres Pärchen, dem anzusehen und anzuhören war, dass sie in ihrem Leben schon viel erlebt und durchgemacht haben. Er wollte Grünkohl und sie brauchte Curryking.

 

Als ich mich an der Kasse anstellte- eine ältere Damen noch vor lies, um in Ruhe auszupacken, war der Mann dieses Paares schon an der Kasse und um seine Tüte voller Bierflaschen zu bezahlen reichte sein Geld leider nicht. Sehr laut rief er nun durch den Laden:

„Frau!! Du musst mit Geld kommen- wo bleibst du denn? Sie kam darauf angelaufen , verstört, weil sie den von ihm geforderten Grünkohl einfach nicht finden konnte und stellte sich in der Schlange hinten an.

 

Der mir nachfolgende Kunde brummelte in seinen Bart: Hirn weggesoffen, weniger Bierkonsum wohl besser, kein Geld für Alkohol ausgeben. Ich wollte mich aber mit ihm nicht auseinandersetzen- ich wollte der Frau helfen. Laut sie ansprechend sagte ich: „So, nun kommen sie mal vor und gehen zu ihrem Mann.“ Nach dem Spruch des Kunden neben mir war sie doch verschüchtert und tat das nicht von alleine. Ich lächelte sie an, nahm Kontakt zu der älteren Dame neben mir auf und sagte laut," wir Beiden machen mal Platz, nicht wahr?"- und rückten zusammen. Der Kassiervorgang wurde dann mit viel Drumherum abgeschlossen- die Frau aufgeregt, weil der Grünkohl fehlt, der Mann darüber entrüstet und alles dauerte dem Herrn hinter mir doch viel zu lange…. ( Ihr wisst, gefühlt 15 Minuten – in Wirklichkeit nur 3,5…)

 

Als der Mann dann sagte: der Grünkohl ist doch da und da, da sagte ich einfach:" Na, das ist ja prima, wenn sie wissen wo der ist, dann können sie ihn ja holen, ihre Frau wartet bestimmt auf sie" --  darauf stiefelte er los, während seine Frau am Eingang wartete.

Als ich nun meine Sachen bezahlt hatte und mit meiner Kiste Richtung Ausgang ging, lächelte mich die Frau an und bot mir an, mir die Tür aufzuhalten.

 

Welch nette respektvolle Geste.

 

Ich freute mich darüber sehr und als ich im Auto saß, da dachte ich wie gut, es die Beiden doch noch alleine im Alltag schaffen, auch wenn es sicher schon schwerfällt und viele Menschen es anders machen würden wie eben diese Beiden. Menschen im Alter und mit ihren Einschränkungen noch ihr eigen zu lassen und respektvoll und großzügig mit Ihnen umzugehen hilft auf jeden Fall mehr als brummeln und meckern.

 

Also Idee der Woche: Seid großzügig mit den Situationen des Alltags.

 

Jeder tut immer sein Bestes und reagiert im Rahmen seiner Möglichkeiten.

 

Daher ist immer gut zuwissen:

 

Ich bin ich und so wie ich bin, bin ich gut genug!

 

Und dann auch der Blick zu der anderen Person:

 

"Und du auch!"

 

Liebe Grüße

 

Sylvia

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